Quo vadis Leisnig?
Der verlotterte Bahnhof, die geschlossene Lutherstube,
die
leeren Fenster der verlassenen Läden
am Markt und der Chemnitzer Straße.
Einstige
Einkaufsgebiete - alles menschenleer - was sollen die Leute auch dort. Die
Einkaufsgebiete wurden an die Peripherie Leisnigs, in die
Supermärkte verlegt. Sechs Stück ringsherum! Und die Innenstadt
stirbt.
Außer mir war noch manch anderer über den Befund
userer Heimatstadt entsetzt.
|
|
|
Das Klassentreffen sollte uns doch unser Leisnig wieder näherbringen.
Und nun - das kann's doch nicht gewesen sein!
Der Eindruck vom 10. Juni 2017 konnte
so doch nicht stimmen - konnte so
nicht stehen bleiben.
|
Es ist so viel geschehen, seit der Wende. Die schmucken Häuser mit
den neu gedeckten Dächern, neu gepflasterte Straßen, der neu gestaltete
Markt - alles sauber, ordentlich und schön anzusehen. |
Und nun? - Schlafstadt Leisnig? |
Auf die Leisniger trifft dies gewiss nicht zu. Denke ich nur an das
Riesen-Engagement des CCL zum Karneval und vielen anderen
Veranstaltungen. Seit 1953 existieren die Aktivitäten "Leisniger Karneval" - ungebrochen aller
einstigen gesellschaftspolitischen Schwierigkeiten.
Und die Leisniger Bürger waren es, welche gegen den Willen der Stadtoberen -
die anstelle des verfallenen Bades einen Supermarkt ansiedeln wollten - sich wieder ein Freibad ertrotzt haben. Und es waren auch nicht die Stadtoberen, die in Leisnig ein freies Wlan
geschaffen haben - sondern die Gewerbetreibenden - auf eigene Kosten.
|
Das beweist doch - die Leisniger werden ihr schönes Städtchen nicht
aufgeben!
|
Und ich muss da vor allem auch an "unser" Kloster Buch denken, wo eine
engagierte Gemeinschaft um den ehemaligen Leisniger Bürgermeister Heiner
Stephan, aus einem total verfallenem Anwesen, mit unermüdlicher Energie
wieder ein historisches Denkmal - eine touristische Attraktion geschaffen haben!
|
Ich hatte noch einen Tag und macht einen großen Rundgang durchs Städtchen.
Überall
spürte ich in vielen kleinen privaten Aktivitäten die Liebe der Bewohner zu ihrer Stadt.
|
|
|
In trister Umgebung - eine Streublumenwiese |
und hier ein bisschen Hundertwasser |
|
|
|
Idylle ergeben den Reiz einer
Kleinstadt |
|
Zum Abschluss meines Rundganges entdeckte ich aber ein
besonderes Idyll |
|
|
|
|
|
Was wollen uns die Anwohner dieses nach der Wende so schön
restaurierten Wohnhauses mit dem Hissen der DDR-Flagge wohl
sagen? Vielleicht vermissen sie im wenige hundert Meter
entfernten Supermarkt die dreckigen Möhren und angefaulten
Kartoffeln, die sie in früheren Zeiten gewohnt waren. Und
Trabbis gibt's auch nicht mehr... |
|
|
* |
Etwas
sehr Erfreuliches konnte ich auch noch erspähen, was uns zum
Klassentreffen noch nicht sichtbar war |
|
|
|