1998
Hintergrund
Der Beginn  

Es war im Frühjahr 1996, da entdeckte ich auf der HomePage der Stadt Leisnig eine Suchanzeige eines 'gewissen Klaus Schumann" - er suchte Leisniger Klassenkameraden der 8c von 1953! Natürlich habe ich sofort Verbindung mit ihm aufgenommen. 

Ja, wir hatten uns in den letzten Jahrzehnten alle aus den Augen verloren. Beruf, Ehe, Umzüge - oft nach dem Westen. Die Verbindung riss ab. Die Teilung Deutschlands war nicht nur undurchdringlich für Menschen, sondern vor allem auch auch für Kommunikation. Wer erinnert sich noch daran, dass ein Ferngespräch nach dem Westen angemeldet werden musste und es bis zur Verbindung Stunden dauerte - oder gar nicht zustande kam.
Und gar eine Adresse über eine Suchanzeige ermitteln - in beiden Richtungen völlig unmöglich.
Ich hatte über die Jahrzehnte nur Verbindung mit Hans Werner Wittwer und Eckehart Klotsche.

Nun ist gottseidank dieser Zustand Geschichte. Und Klaus machte in den neuen Medien den Anfang. Natürlich haben wir uns gegenseitig riesig gefreut - die Idee für ein Klassentreffen bekam Auftrieb.

Wir verabredeten uns für Juni 1996 in Leisnig, wo die Stadt anlässlich der 950-Jahr-Feier ein Jahrgangstreffen aller ehemaligen Leisniger Schüler durchführen wollte.
Ich kam erst am späten Nachmittag an, weil mich ein Stau auf der Autobahn einige Stunden gekostet hatte. Das Treffen war längst beendet - alle waren schon weg. 

Wo ging man hin, wenn man in Leisnig etwas erfahren wollte - natürlich zu Edith in die "Sternklause". Dort traf ich Hans Werner Wittwer und Eckehart Klotsche - Klaus Schumann war schon wieder abgedampft, mit dem ausdrücklichen "Befehl", die Verbindung ja aufrecht zu erhalten! 
Zum Schultreffen waren auch einige aus unserer ehemaligen Klasse gekommen und Eckehart hatte die Adressen aufgeschrieben. Hans hatte auch einige Adressen in seinem Fundus und so hatten wir etwa 16 Adressen beisammen.

Ja, ein Klassentreffen muss es geben - darin waren wir uns einig.

Dann geschah erst mal lange Zeit nichts - außer gute Vorsätze pflegen. Trotzdem blieben wir in Verbindung. Wichtige Frage war ja - "wer ging eigentlich mit uns in die Klasse 8c" ??? - Jeder sollte Namen aufschreiben, die ihm einfielen.

Wir wollten alle erfassen! Auch diejenigen, die vielleicht nur kurze Zeit unserer Klasse angehört hatten. Ob sie sich uns zugehörig fühlen, sollten sie selbst entscheiden.

Mitte 1998 - ich glaube zum Leisniger Altstadtfest - trafen wir uns dann und legten die Ergebnisse unserer geistigen Anstrengungen zusammen. Wir, das waren - außer mir - Hans Werner Wittwer, Eckehart Klotsche und Klaus Schumann - der die ganze Sache eigentlich ins Rollen gebracht hatte.
Das war im Prinzip die Geburtsstunde des Vierer-Rates!

Wir bekamen etwa 40 Namen zusammen.

Eine große Hilfe war uns ein Klassenbild von 1949

sowie ein Klassenabschlussbild 1953 von unserer  lieben Herta - die, ordentlich wie immer - die Namen aller auf der Rückseite des Bildes vermerkt hatte.

Zur Gedächtnisauffrischung standen uns auch die Konfirmationsunterlagen 1953 vom Superintendent Hahn und Pfarrer Nollau zur Verfügung.

Auch ein Bild der Lehrer von 1949 der Sigismund-Reschke-Schule haben wir aufgetrieben.

Nun ging es darum, zu den Namen die Adressen zu ermitteln. Besonders schwierig war das natürlich bei unseren "Mädchen", die ja vermutlich jetzt einen anderen Namen führten. Dabei entwickelte besonders Hans Werner eine unglaubliche Findigkeit. Über Telefon-CD, Internet, und "hintenrum" über Anrufe bei Bekannten und Verwandten oder Nachbarn, ermittelte er wohl die größte Zahl der Anschriften.  

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