20.08.2022
Hintergrund
Unser erstes Ziel

Hubertusburg ist auch heute noch eines der größten Jagdschlösser Europas - und das größte Schloss in Sachsen.
Der erste Bau entstand in den Jahren 1721-1724 - in 3 Jahren - heute unvorstellbar!
Eine zweite Bauperiode 1933-1752 unter Hofbaumeiter Knöffel erweiterte die Gesamtanlage auf heutige Größe.
Hubertusburg war nicht nur Jagsschloss, sondern auch Königliche Hofresidenz August III. Unter anderem gab es auf Hubertusburg sogar ein Opernhaus. Der gesamte Hofstaat zog in der zweiten Jahreshälfte von Dresden nach Hubertusburg.
Doch die Prachtentfaltung endete  mit Beginn des Siebenjährigen Kriegs 1756. Im Verlauf dessen wurde Hubertusburg auf Befehl Friedrich II. 1761 vollständig geplündert. Alles Inventar, Kunstwerke, Möbel, Tapeten, Türen und Fenster, sogar die Kupferdächer wurden geraubt.

Lediglich die katholische Schlosskapelle, eines der raren Zeugnisse des sächsischen Rokoko, blieb verschont.
Das erledigte dann 1945 die Sowjetischen Besatzung.  Die Schramm-Orgel wurde völlig zerstort, das Leder von den Blasebälgen geschnitten und in der Kapelle ein Offizierskasino eingerichtet.
Erst 2007 konnte die sanierte Kirche wieder eingeweiht werden Die ursprünglich auf 800.000 € plus 350.000 € Restaurierungskosten für die Orgel bezifferte Sanierung wurde 2009 abgeschlossen

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Dass ab 1770 wieder notdürftig hergerichtete Schloss erfuhr eine beispiellos wechselvolle Geschichte:
Nach 1815-1919 eingeschränkt wieder königliches Jagdschloss, beherbergte es u.a. eine Uhrenfabrik, Steingutfabrik, Strafanstalt, Militärmagazin, Lazarett. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig schätzt man, dass 12.000-13.000 im Lazarett Verstorbene in der Umgebung Hubertusburgs in Massengräbern verscharrt wurden.
Dann wurde es Landeshospital, Versorgungsanstalt für weibliche Geisteskranke, Erziehungsanstalt für blödsinnige Kinder, Blindenschule, Unteroffiziersschule der Wehrmacht, Militärlazarett.
Dann Sowjetische Kommandantur.

Zu DDR-Zeit entstand mit den Klinken Hubertusburg die größte Gesundheitseinrichtung im ehemaligen Bezirk Leipzig.
Nach der Wende investierte der Freistaat Sachsen über 22 Millionen Euro in die Sanierung des Schlosses. Dazu kamen noch über 45 Millionen Euro für das Fachkrankenhaus mit den Abteilungen Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie.

Der Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie Peter Grampp hat im Jahr 2000 das Werk des Psychiatriepatienten Karl Hans Janke wiederentdeckt. Über 40 Jahre verbrachte Janke bis zu seinem Tod in Hubertusburg. Verfasste tausende Zeichnungen und Modelle seiner Erfindungen von eigenartigem Reiz - erinnern mitunter an Da Vinci.
Der Nachlass wird heute vom Verein Rosengarten e.V. betreut und aufgearbeitet und ist in einer eigenen Ausstellung zu besichitigen (Karl Hans Janke (karl-hans-janke.de).