Hubertusburg ist auch heute noch eines der größten Jagdschlösser Europas
- und das größte Schloss in Sachsen. Der erste Bau entstand in den Jahren 1721-1724 - in
3
Jahren - heute unvorstellbar! Eine zweite Bauperiode 1933-1752
unter Hofbaumeiter Knöffel erweiterte die Gesamtanlage auf
heutige Größe.
Hubertusburg war nicht nur Jagsschloss,
sondern auch Königliche Hofresidenz August III. Unter anderem gab
es auf Hubertusburg sogar ein Opernhaus. Der gesamte
Hofstaat zog in der zweiten Jahreshälfte von Dresden nach
Hubertusburg. Doch die Prachtentfaltung endete mit
Beginn des Siebenjährigen Kriegs 1756. Im Verlauf dessen
wurde Hubertusburg auf Befehl Friedrich II. 1761 vollständig
geplündert. Alles Inventar, Kunstwerke, Möbel, Tapeten,
Türen und Fenster, sogar die Kupferdächer wurden geraubt.
Lediglich die katholische Schlosskapelle, eines der
raren Zeugnisse des sächsischen Rokoko, blieb verschont. |
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Das erledigte dann 1945 die Sowjetischen Besatzung.
Die Schramm-Orgel wurde völlig zerstort, das Leder von den
Blasebälgen geschnitten und in der Kapelle ein
Offizierskasino eingerichtet. Erst 2007 konnte die
sanierte Kirche wieder eingeweiht werden Die ursprünglich
auf 800.000 € plus 350.000 € Restaurierungskosten für die
Orgel bezifferte Sanierung wurde 2009 abgeschlossen
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Dass ab 1770 wieder notdürftig
hergerichtete Schloss erfuhr eine beispiellos wechselvolle
Geschichte: Nach 1815-1919 eingeschränkt wieder
königliches Jagdschloss, beherbergte es u.a. eine
Uhrenfabrik, Steingutfabrik, Strafanstalt, Militärmagazin,
Lazarett. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig schätzt man,
dass 12.000-13.000 im Lazarett Verstorbene in der Umgebung Hubertusburgs
in Massengräbern verscharrt wurden. Dann wurde es
Landeshospital, Versorgungsanstalt für weibliche
Geisteskranke, Erziehungsanstalt für blödsinnige Kinder,
Blindenschule, Unteroffiziersschule der Wehrmacht,
Militärlazarett. Dann Sowjetische Kommandantur.
Zu DDR-Zeit entstand mit den Klinken Hubertusburg die größte
Gesundheitseinrichtung im ehemaligen Bezirk Leipzig. |
Nach der Wende investierte der Freistaat Sachsen
über 22 Millionen Euro in die Sanierung des Schlosses. Dazu kamen
noch über 45 Millionen Euro für das Fachkrankenhaus mit
den Abteilungen Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie.
Der Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie Peter Grampp
hat im Jahr 2000 das Werk des Psychiatriepatienten Karl Hans
Janke wiederentdeckt. Über 40 Jahre verbrachte Janke bis zu
seinem Tod in Hubertusburg. Verfasste tausende Zeichnungen
und Modelle seiner Erfindungen von eigenartigem Reiz -
erinnern mitunter an Da Vinci. |
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Der Nachlass wird heute vom Verein Rosengarten e.V.
betreut und aufgearbeitet und ist in einer eigenen
Ausstellung zu besichitigen (Karl
Hans Janke (karl-hans-janke.de).
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