Schmuck
Schmuck hat die Aufgabe die Trägerin (oder den Träger) zu schmücken. Ob es sich dabei
um ein modernes Designerstück oder ein antikes Biedermeier-Collier handelt ist in diesem Bezug ebenso
Nebensache wie der Preis des Stückes. Es gehört dazu der industriell gefertigte Modeschmuck genauso wie
das vom Goldschmied handgearbeitete Unikat. Hauptsache es schmückt wirklich - d.h. es passt zum Wesen und
sonstigen Outfit der Trägerin.
Wo das nicht zusammenpasst, das Stück nur Statusfunktion hat oder nur der Selbstverwirklichung des Gestalters
dient (Motto - dieser Ansteckschmuck ist tituliert "Wandelndes Nichts"), erfüllt dieser
Schmuck seine Hauptfunktion nicht.
Unter Modeschmuck fällt nicht nur sogenannter unechter, also aus Unedelmetallen gefertigter
Schmuck, sondern auch der in Massen aus Fernost importierte und über große Handelsketten vertriebene Schmuck, der durchaus
aus Edelmetall hergestellt wird. Dieser Schmuck ist, auch wenn er aus "echt Gold" besteht, nur für eine begrenzte
Nutzungsdauer tauglich. Dagegen ist nichts zu sagen, solange man nicht mehr erwartet.
Wenn sich nach einiger Zeit Verschleiß zeigt, sollte man sich aber hüten diesen Schmuck vom Goldschmied reparieren lassen
zu wollen. Meist ist das gar nicht möglich, denn dazu ist er nicht geschaffen - oder es wird ein kostspieliges Leiden ohne
Ende, da ein Defekt dem anderen folgt.
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Juwelen
Als Juwelen bezeichnet man Schmuck, bei dem
allein die Anordnung einer Vielzahl von Steinen das Gestaltungsmittel ist. Die Steine, das sind immer Brillanten - allein -
oder in Kombination mit den klassischen Edelsteinen Rubin, Saphir, Smaragd. Das Edelmetall, meist Platin oder Weißgold, hat
hauptsächlich nur Haltefunktion, wird durch den Steinbesatz verdeckt (pavé) oder wird durch die besondere Fasstechnik
(mille-griffes, Glanzschnitt) zur Unterstützung der Wirkung der Edelsteine genutzt. Überflüssiges Material wird entfernt (á-jour).
Juwelenschmuck bekommt dadurch das unvergleichlich filigrane transparente Erscheinungsbild.
Juwelenarbeiten sind eine besonders arbeitsintensive Spezies der Goldschmiedetechniken, die viel Erfahrung und Können erfordert.
Wirklich gute Juwelenarbeiten werden heute nur noch von wenigen Spezialisten beherrscht.
Juwelen haben, neben der schmückenden auch eine gewisse Statusfunktion. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Ein schönes Auto hat
neben der Transport- auch eine Statusfunktion, wenn auch nur über einen geringen Zeitraum und mit wesentlich höherem Wertverlust
im Vergleich zu einem Brillantcollier.
Die unechte Nachahmung von Juwelenschmuck mit folierten Glassteinen (Similies) nennt man Strass
- nach dem Erfinder Georg Friedrich Strass, einem elsässischen Goldschmied aus dem 18.Jhd.
(„STRASS“ ist seit 1998 eingetragenes Warenzeichen der Swarovski AG)
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Wertbeständigkeit
Handwerklich
gefertigter Schmuck ist teuer - das ist eine Tatsache. Wenn Sie aber ohne Wimpernzucken in der Autowerkstatt über 100 Euro für die
Arbeitsstunde bezahlen und bedenken, dass für die handwerkliche Herstellung eines Schmuckstückes 20 bis 100 und mehr Stunden
hochqualifizierter Feinarbeit notwendig sind, relativiert sich das - vor allem, wenn man die Nutzungsdauer von Auto und gutem Schmuck vergleicht.
An gutem handgearbeitetem Schmuck können Sie ein Leben lang Freude haben und ihn dann noch an Ihre Enkel vererben. Womit wir bei der
Wertbeständigkeit bei gutem Schmuck wären. Diese ist umso größer, je höherwertig das Stück ist. Das bedeutet aber nicht, dass Sie, wenn
Sie sich heute für 5000 Euro einen Brillantring arbeiten lassen und ihn im nächsten Jahr wieder verkaufen wollen, 5000 Euro (oder gar mehr, wie manchmal in
unseriösen Anzeigen geworben wird) dafür bekommen. Ihnen wird maximal die Hälfte bis Zweidrittel des Anschaffungswertes geboten werden. Das
liegt aber nicht daran, dass Sie der Goldschmied betrogen hat oder Sie der Ankäufer betrügen will. Es liegt einmal am Händlerrisiko, dass das
Stück oft lange Zeit beim Ankäufer liegen bleibt und Zinsen frisst - vielen Kunden vorgeführt, gezeigt werden muss, bis gerade der
Kunde kommt, dem genau dieses Stück gefällt. Zum anderen wird der Verkaufspreis niedriger ausfallen - Sie wollen bei Stücken aus
zweiter Hand schließlich auch weniger zahlen. Und verdienen muss der Händler ja auch was. Die Wertbeständigkeit bei hochwertigem Schmuck
besteht darin, dass Sie mit diesen Betrag auch noch nach 20 Jahren rechnen können - oder Ihre Enkel nach 50 Jahren (ich will nicht wieder den
Vergleich mit dem Auto strapazieren).
Im Gegensatz dazu: Bei "Internetschmuck" bzw. Schmuck fernöstlichem Fabrikats ("echt Gold") werden Sie beim Wiederverkauf kaum mehr als
2 bis 3 € pro Gramm bekommen (ein Ring dieser Spezies wiegt etwa 1 - 2g)
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Pflege
Die Pflege
des Schmucks fängt schon bei der Aufbewahrung an.
Grundsätzlich sollte Schmuck in einer dafür bestimmten Schatulle mit mehreren Fächern aufbewahrt werden. Nach Arten getrennt
voneinander, damit sich nicht Steine unterschiedlicher Härte gegenseitig beschädigen können -
das gilt besonders für Perlen.
In gewisser Weise übt auch das Tragen des Schmuckes eine Pflegefunktion aus: Feine Oxidschichten, die sich auch auf Edelmetallen bilden,
werden an der Kleidung oder der Haut abpoliert. Das ist besonders bei Silberschmuck zu beobachten - in der Schatulle gelassen, läuft er
schnell an. Von Perlen sagt man, dass sie ihr Lüster durch die Hautfeuchtigkeit besonders gut behalten. Hierbei ist aber auch
der schädliche Einfluss von Kosmetika zu berücksichtigen.
Tatsache ist jedoch, dass Perlen, ewig in der trockenen Luft von Schließfächern und Tresorkammern gelagert, 'sterben'.
Sie können Ihrem Schmuck selbst pflegen, indem sie Ihn ab und zu in ein lauwarmes Bad von Feinwaschmittel legen und nach einiger
Einwirkungszeit mit einer ausgemusterten Zahnbürste vorsichtig reinigen. Danach mit viel klarem Wasser spülen - aber über einer Schüssel (!),
falls Steinchen sich gelockert haben. Dann auf Vliespapier legen und abtupfen. Nach dem Trocknen können Sie den Schmuck noch vorsichtig mit
einem Ledertuch oder Gold-Poliertuch abreiben. Für Silberschmuck gibt es spezielle Silberputztücher. Auch Perlketten bekommt so ein Bad gut.
Perlketten sollten Sie mindestens aller 2-3 Jahre neu aufziehen lassen (manche Versicherungen verlangen die 1-Jahresfrist!).
Perlketten reißen meist im ungünstigsten Augenblick. Durchgeknotete Perlschnüre vermindern in diesem Falle das Verlustrisiko.
In diesen Abständen sollten Sie Ihren wertvollen Schmuck auch vom Fachmann Grundreinigen lassen. Bei dieser Gelegenheit wird auch
überprüft, ob sich Schäden andeuten (durchgetragene Ösen, lockere Steine) und es kann so Verlusten vorgebeugt werden.
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Antiker Schmuck
Unter "Antikem Schmuck" versteht man allgemein Schmuck aus dem 19.Jhd.
Natürlich auch der Jahhunderte davor - doch damit werden die Wenigsten
jemals in Berührung kommen. Schmuck aus dem 19.Jhd. ist jedoch noch
relativ häufig anzutreffen.
Antiker Schmuck gehört grundsätzlich in die Hand eines Fachmanns, welcher sich mit antikem Schmuck auskennt.
Keinesfalls o.a. Reinigungsbad selbst vornehmen! Die Steine (auch z.B. Diamantrosen) antiken Schmucks sind oft mit Folie hinterlegt,
hohle Teile mit Kitt ausgefüllt - oder die Materialien vertragen grundsätzlich keine Feuchtigkeit (Haarschmuck, Mosaiken) usw. Das
kann bei unfachmännischen Reinigungsprozeduren zu irreparablen, zumindest teuren Schäden führen.
Schmuck aus dem 19.Jhd. wird landläufig als
"Biedermeierschmuck" bezeichnet, da die Gestaltung dieser Periode
sich bis zur Jahrhundertwende fortsetzte und erst durch den
Jugendstil abgelöst wurde. Der Jugendstil ist eine revolutionäre
Antwort auf diesen überkommene Biedermeier-Stil. Zuerst verpönt und als hässlich
empfunden, ist Jugendstilschmuck heute sehr gesucht und hat einen
einen beträchtlichen Wert. Vor allem ist er seltener, und oft von
namhaften Künstlern gestaltet.
Hier wird noch gearbeitet
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